Corona-Dynamiken - 23.10.2020 - PDF

Fehlt den Menschen in Österreich der Kontakt zu anderen? Ein Überblick

  • Am Beginn der Pandemie fehlte den meisten Menschen in Österreich der Kontakt zu anderen.
  • Seit Anfang Mai gab es stetig weniger Personen, denen der Kontakt abging.

Von Thomas Resch und Fabian Kalleitner

Abbildung: Fehlt der Kontakt zu anderen Menschen (Daten: ACPP, Wellen 1-15, N = ca. 1500 pro Welle)

Die Aussage „Mir fehlt der Kontakt zu anderen Menschen“ konnten die Teilnehmer des Austrian Corona Panels von „trifft voll und ganz zu“ bis „trifft gar nicht zu“ bewerten, wobei physischer sowie online Kontakt gemeint war. Dabei zeigt sich von Ende März bis Mitte September 2020 folgendes Bild:

Von März bis Ende April fehlte mehr als der Hälfte der Menschen der Kontakt voll und ganz oder eher, während rund um 20% der Kontakt eher oder gar nicht fehlte. Dies änderte sich ab Anfang Mai, seitdem kontinuierlich weniger Personen der Kontakt abging.

Mit zunehmender Dauer der Pandemie konnten die Menschen wieder mehr ihre Kontakte pflegen und nahmen dies auch so wahr. Dies lässt sich einerseits durch die Lockerungen der Maßnahmen erklären wie auch vermutlich dadurch, dass manche Personen lernten ein Leben vermehrt im digitalen Raum zu führen. Es wird sich nun zeigen, ob in den Wintermonaten durch ein erhöhtes Auftreten des Virus und durch mögliche neue Maßnahmen den Menschen der Kontakt wieder mehr fehlen wird.


Thomas Resch ist als Doktorand am Institut für Wirtschaftssoziologie der Universität Wien tätig. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Gerechtigkeitsforschung, Verteilungspräferenzen, Einstellungen gegenüber dem Wohlfahrtsstaat und international vergleichender Analyse von Wohlfahrtsstaaten.

Fabian Kalleitner ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Wirtschaftssoziologie der Universität Wien. Aktuell forscht er zu Themen wie Steuerpräferenzen, Steuerwissen, Wahrnehmungsmechanismen und Arbeitswerte.