Vor jeder bedeutenden Wahl schlägt die Stunde der Meinungsforschung. Öffentlichkeit und Parteistrategen verfolgen die Auf- und Abwärtsbewegungen; die einen hoffen, in den letzten Wochen noch punkten zu können, die anderen richten möglicherweise ihr eigenes Wahlverhalten "strategisch" nach den Vorhersagen aus. In einigen Ländern soll diese Beeinflussung vermieden werden und die Veröffentlichung von Wahlprognosen ist nur bis eine Woche, mancherorts zwei Wochen vor der Wahl erlaubt.
Wie funktioniert Wahlforschung - und wie "funktionieren" wir, wenn wir wählen? Was wirkt alles bei der Entscheidung mit, und was gibt letztlich den Ausschlag? Themen oder Persönlichkeiten, Werte oder Sympathien, Familientradition? Entscheiden wir "rational" aufgrund eigener Interessen, oder eher emotional bestimmt - wie spielt beides zusammen?
Die Politikwissenschaftlerin Sylvia Kritzinger forscht über Wahlverhalten und ist Co-Projektleiterin von AUTNES (der Austrian National Election Study). Christoph Hofinger ist Mitbegründer und einer der wissenschaftlichen Leiter des Forschungsinstituts SORA, das unter anderem für den ORF die Wahl-Hochrechnungen durchführt.
Johann Kneihs spricht mit beiden darüber, was die Sozialforschung zur Erklärung unseres Wahlverhaltens beitragen kann und fragt sie über die Methoden, die Zuverlässigkeit und die Verantwortung von Wahlforschung und Medien.
Online abrufbar über:
https://oe1.orf.at/programm/20190911/572379/Das-Kreuz-mit-dem-Kreuzerl